Einfach traubenhaft
Kurzbeschreibung
Anreise: | RE8 Würzburg Hbf |
Takt: | alle 60 bzw. 90 min |
Strecke: | ca. 46 km |
Zeit: | ca. 8 Stunden |
Höhenunterschied: | ↑310 m ↓300 m |
Weg: | Würzburg Hbf – Residenz Würzburg – Botanischer Garten – Kapelle St. Sigismund Oberwittighausen – Kloster Gerlachsheim – Lauda Altstadt – Vinothek Sack – Bahnhof Lauda |
Tourenverlauf
Mittelalterliches Flair atmet schon der ringförmige Park, der uns vom Würzburger Hauptbahnhof (1) wie ein grünes Band um die Altstadt führt. Er war einst Teil der Stadtbefestigung. Nur rund 1,5 Kilometer weiter landen wir in „Klein-Nizza“. Der wegen exotischer Gehölze und vieler Blumenbeete so genannte Abschnitt des Ringparks liegt direkt hinter der Würzburger Residenz (2), dem früheren Sitz der Fürstbischöfe. Das barocke Schloss, heute Weltkulturerbe, wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört und in jahrzehntelanger Arbeit wieder aufgebaut und restauriert. Berühmt sind das von Tiepolo gestaltete Deckenfresko im Treppenhaus, der Spiegelsaal und der Weiße Saal.
Bevor die Würzburger Residenz gebaut wurde, war die Festung Marienberg auf der anderen Main-Seite Sitz der Fürstbischöfe. Wo der grüne Ring endet, haben wir einen herrlichen Blick auf diese Trutzburg. Am Festungsberg sprießt Wein. Ein Anblick, der Appetit macht – vielleicht auf einen milden Silvaner mit leicht fruchtiger Note? Diese Rebsorte soll bei Würzburger Weinliebhaber:innen am beliebtesten sein. Gern trifft man sich zum „Brückenschoppen“ auf der Alten Mainbrücke. Doch wir sagen der Würzburger Altstadt ade und radeln südwärts auf grünen Uferwegen.
An der Adenauer-Brücke überqueren wir den Main. Nun geht es fast immer an der Bahnlinie entlang. Es bietet sich jedoch ein kleiner Umweg zum Botanischen Garten der Uni Würzburg (3) an. Der Anblick blühender Exoten und heimischer Pflanzen ist ein Genuss an sich. Doch es lässt sich auch was lernen, z. B. wie sich durch Auswahl und Züchtung über Jahrhunderte Erdbeeren oder Karotten entwickelten und welche ökologischen Spuren unser Konsum von Südfrüchten in den Herkunftsländern hinterlässt.
Zurück auf dem Drahtesel geht es stetig bergauf. Die schöne Fernsicht zum Staunen und manch schmuckes Dörfchen entschädigen uns für die Mühe. Bei Uengershausen ist der höchste Punkt erreicht. Entspannt radeln wir durch Feld und Flur, bald einem Bächlein folgend, über die Landesgrenze nach Baden-Württemberg. In Oberwittighausen lohnt ein Abstecher zur Kapelle St. Sigismund (4).
Der Sakralbau aus dem 12. Jahrhundert gilt als einer der ältesten im Main-Tauber-Kreis. Kleine Erfrischung vorm Endspurt: Im acht Kilometer entfernten Grünsfeld können wir unsere Füße in einer Kneipp-Anlage abkühlen. In Sichtweite ist schon der Gerlachsheimer Herrenberg. Seit Jahrhunderten wird hier Wein angebaut – einst von Nonnen des Prämonstratenserinnenklosters (5). Heute hat vor allem das Bioweingut Baumann in der Herrenbergstraße dort seine Rebstöcke.
Über die B290 erreichen wir nun bald den Abzweig nach Lauda und gelangen über die Tauberbrücke in die Altstadt (6). Prächtige Häuser zeugen von früherem Wohlstand. Wunderbar genießen lässt sich der Anblick vom Eiscafé Casa del Gelato gegenüber dem Alten Rathaus. Zum Bahnhof (8) ist es von hier nur ein Katzensprung. Die letzte Gelegenheit für ein schönes Mitbringsel bietet sich wochentags kurz hinter dem Dampflokdenkmal in der Bahnhofstraße. Was gibt es da? Einen fruchtigen Frankenwein aus der Vinothek des Weingutes Johann August Sack (7).
Infos
Weitere Tipps für Ausflüge im bwegt-Netz gibt es unter www.bwegt.de/wandern
Die Fahrpläne, der von Arverio Baden-Württemberg
betriebenen Linien im Überblick.
Unsere Liniennetzübersicht, das Stuttgarter Netz und Murrbahn
und das Streckennetz Baden-Württemberg-Tarif auf einer Seite.