Ellwangen (Foto: J. L. Deal, pixabay)

Landschaftszauber und Hexenwahn

Wandern auf dem Galgenberg-Weg bei Ellwangen

Wer auf diesem Weg unterwegs ist, erlebt ein Stück Vergangenheit abseits der Touristenpfade. Dabei führt die rund 10 Kilometer lange Wanderung durch wildromantische Auen, Felder und einsame Waldstücke. Im frühen Mittelalter siedelte hier eine westgermanische Volksgruppe. Spektakuläre Funde aus dieser Zeit können im Alamannen-Museum bestaunt werden. Jahrhunderte später wurde der Ort bedeutendes Zentrum der Hexenverfolgung. Ein Mahnmal erinnert an dieses dunkle Kapitel.

Heute ist der 484 Meter hohe Galgenberg ein beliebtes Ausflugsziel. Wandernde schätzen die Aussicht auf die sanfte Hügellandschaft um Ellwangen. Auch die Stadt selbst ist mit ihrer spätromanischen Kirche, zahlreichen barocken Bauten und schmucken kleinen Gassen einen Besuch wert.

Kurzbeschreibung

Anreise: MEX13 Bahnhof Ellwangen
Strecke: ca. 10 km
Zeit: ca. 8 Stunden
Höhenunterschied: ↑70 m ↓70 m
Weg: Bhf. Ellwangen – Ellwanger Wellenbad – Ölmühle – Staudamm Glasweiher – St. Patriziuskapelle in Eggenrot – Mahnmal Hexenverfolgung am Galgenberg – Alamannenmuseum – Basilika St. Vitus – Bhf. Ellwangen

Tourenverlauf

Wir verlassen den Bahnhof (1) in Richtung Aalener Straße, überqueren die Gleise sowie das Flüsschen Jagst und biegen hinter der B 290 links in die Rotenbacher Straße ein.
Dort befindet sich das Ellwanger Wellenbad (2) mit Sauna- und Wellnessbereich, das täglich außer montags geöffnet ist. Wer will, hebt sich einen Besuch fürs Ende der Tour auf. Jetzt wollen wir ja wandern.

Wir passieren zunächst den Campingplatz. Die Burg- und die Mühlstraße führen uns hinaus aus der Stadt. Spitzdachhäuschen werden von Wiesen und Feldern abgelöst. Zu unserer Linken fließt der Rotenbach. 

Das Wasser des Bachs bewegte früher das Rad einer Ölmühle (3), auf die wir nach gut einem Kilometer treffen. Das frisch renovierte Fachwerkgebäude aus dem 18. Jahrhundert dient heute als Wohnhaus. Das Mühlrad wurde schon vor vielen Jahrzehnten abmontiert.
Idyllisch führt nun der Weg zwischen einem bewaldeten Hang und dem Rotenbach entlang. Umgestürzte Bäume in Ufernähe weisen darauf hin, dass ein Biber Architekt dieser urwüchsigen Auenlandschaft ist. Der romantische Spaziergang wird im Norden von einer Landstraße unterbrochen. Hier treten wir aus dem Wald heraus und sehen den Glasweiher (4), einen Stausee.
 

Glasweiher (Foto: Stadt Ellwangen)

Die frühere Glassägmühle unmittelbar am See wird heute ebenfalls als Wohnung genutzt. Der Weiher selbst ist ein idealer Ort für eine Verschnaufpause, denn der Weg ins nächste Dorf geht stetig bergauf.

In Eggenrot lohnt ein Blick auf die schmucke Kirche St. Patrizius (5) aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Rund 400 Meter hinter dem Ort führt der Weg wieder in das kleine Waldstück hinein, dessen Südwestseite wir bereits kennengelernt haben. Hier liegt die mit 484 Metern höchste Stelle des sogenannten Galgenbergs. Etwas weiter bergabwärts befindet sich ein Mahnmal zur Hexenverfolgung im Mittelalter (6). Schautafeln informieren dort über die unrühmliche Epoche.

Galgenberg (Foto: Stadt Ellwangen)

Als wollte uns die Landschaft diesen schaurigen Ort schnell vergessen machen, wird ein paar Schritte weiter der Blick frei auf das malerisch zwischen sanften Hügeln gelegene Ellwangen. In der Ferne erheben sich das barocke Schloss ob Ellwangen sowie die Wallfahrtskirche Schönenberg.

Fast schon am Ende des Rundwegs kommen wir am Alamannenmuseum (7) vorbei. Geschichtsinteressierte erfahren hier von der spätantiken Besiedlung der Region durch die Alamannen, eine westgermanische Volksgruppe. Zu sehen sind spektakuläre Grabungsfunde wie christliche Symbole und Grabbeigaben. Alltag und Handwerkstechniken werden anschaulich dargestellt. Zudem gibt es viele Angebote für Kinder.
Die Kids sind bestimmt auch hellauf begeistert, wenn es zum Abschluss der Tour nun endlich ins Wellenbad geht. Ein Abstecher in die hübsche Ellwanger Innenstadt ist aber ebenso empfehlenswert. Den Weg dorthin weist schon von Ferne die alles überragende spätromanische Basilika St. Vitus (8), eine ehemalige Klosterkirche. In den Gassen der Altstadt finden sich gemütliche Cafés und Restaurants, in denen Wandernde genussvoll ausspannen können. Der Bahnhof ist nur einen Katzensprung entfernt.

Infos

Weitere Tipps für Ausflüge im bwegt-Netz gibt es unter www.bwegt.de/wandern

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Alamannenmuseum: ellwangen-tourismus.de

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